Durch eine Talsperre im Oberwasser wird die Ge- schiebezufuhr vollständig unterbunden. Es hat sich eine Deckschicht aus grobem Schotter und Steinen gebildet. Durch die Dominanz dieses groben Materials sind Furten kurz und stürzen steil in den nächsten Kolk. Gut geeignetes Material fürs Ablaichen der kieslaichenden Salmoniden fehlt hier leider vollständig.

Spätherbstliche Fliegenfischerei an der Steyr

Ich bedanke mich herzlich bei Harald E., Günther E. und Hans P., die mir diese schönen Momente an der Steyr möglich gemacht haben.

Wenige Kilometer stromab hat sich das Sohl- substrat durch seitliche Erosion und Geschiebe führende Wildbäche weitgehend normalisiert. Hier kann ich bereits Anfang  November eine Laich- grube entdecken, die von einer großen Regen- bogenforelle verteidigt wird.

Während am Vormittag Insekten und Fische nur wenig Aktivität zeigen, kommt es am Nachmittag zu einem ausgesprochen starken Schlupf von Baetis rhodani. Ganze Schwaden von blassen Duns treiben auf der Oberfläche ab und die Steyr scheint vor lauter Ringen steigender Fische zu kochen. Vor Aufregung werfen wir wie Anfänger und wechseln ständig die Fliege, um nach fast einer Stunde endlich ein Muster zu finden das genommen wird. Wohl auch wegen der starken Konkurrenz durch die “echten” Fliegen.

Bei den gefangenen Bachforellen fällt eine recht einheitliche Größe auf - die meisten messen um die 40 cm. Die Flossen sehen überwiegend halbwegs in Ordnung aus, und die vielen und großen roten Tupfen gefallen zumindest auf den ersten Blick. Doch diese Färbung ist typisch für domestizierte Besatzforellen - leider besteht der Forellenbestand wohl zu einem hohen Anteil aus fangfähig besetzten Fischen. Schade.

Aber auch naturgewachsene, meist dezenter gefärbte, auch kleinere Bachforellen sind zu fangen. Auch unter ästhetischen Gesichtspunkten finde ich: Weniger ist mehr!

Hans serviert auch bei wenig Rückraum mit dynamischen Switch-Casts bis ans andere Ufer der Steyr.

An der Steyr hat sich ein selbst reproduzierender Bestand an Regenbogenforellen entwickelt. Diese fischereilich attraktiven, “wilden” Regenbogen bieten sich für eine massvolle Entnahme ohne schlechtes Gewissen an.

Der Blick von einer Brücke offenbart ein reizvolles Mosaik an herbstlichen Farben und an Ein- ständen für Fische.

Sehr erfreulich, dass wir gar nicht wenige Äschen fangen können. Nicht nur zwei größere Exemplare wie diese mit 43 und 45 cm, sondern auch den langfristig so wichtigen Mittelbau. Jetzt im Oktober sind die meisten Äschen an der Steyr wunderbar golden gefärbt.

Günther mit springender Regenbogenforelle im Drill

Gekonnte Rollwürfe führen ebenso zum Ziel

Herrlicher Blick Richtung Traunstein im Abendrot bei der Rückfahrt

Bei heller Mittagssonne gelingt diese Gegenlichtaufnahme, die durch die starken Kontraste wie eine Schwarzweiss-Fotografie anmutet.

 

Die Steyr ist ein typischer Vertreter der größeren, sommerkalten Äschenflüsse in Oberösterreich. Hier sind noch einige längere Fließstrecken erhalten, und besonders in den Schluchtabschnitten kann man Wildfluss-Flair erleben, wie es an Gewässern dieser Größenordnung nur mehr an wenigen Orten möglich ist. Der Äschenbestand in der Steyr war bis vor 2 Jahrzehnten phänomenal. Zeitgleich mit dem zahlreichen Erscheinen des Kormorans als Wintergast seit Anfang der 1990er Jahre hat sich der Bestand dieser Leitfischart auf ein mäßiges bis geringes Maß reduziert. Nichts desto trotz ist – gerade bei herbstlichem Niederwasser – an der Steyr auch heute noch eine wunderbare Fliegenfischerei möglich.