Huchenfischen im November und Dezember

Wirft man möglichst nahe an diese Strukturen, lassen sich beim Huchenfischen mit großen Streamern besonders im Herbst noch überaus große Aitel überlisten, wie dieses 50 cm Exemplar.

Sogar bei strahlendem Sonnenschein zur Mittagszeit nimmt ein kleiner Huchen meinen Streamer. Darauf folgt eine Durststrecke bis zur Dämmerung.

Am Abend ist mir das Glück hold. Beim Befischen eines Kolkeinrinns erschrickt ein stromauf suchender Huchen im Flachwasser nur 3 Meter vor meinen Füßen - anscheinend war er auf Beutezug und hat dadurch sein Jagdrevier verraten. 45 min später versuche ich auf der Furt stromauf - bereits auf dem Weg zum Auto - noch ein paar Würfe. Tatsächlich, ich höre ein Spritzen im Dunkeln und vermute, dass ein großer Raubfisch meinen Köder verfolgt hat. Keine weitere Reaktion - daher wechsle ich von dem schwarzen auf einen hellen Streamer. Einige Würfe später fasst tatsächlich ein starker Huchen zu - in nur 30 cm flachem Wasser!

Der November 2010 zeichnete sich durch konstant niedere Abflüsse, klares Wasser und langsam fallende Temperaturen aus - weniger günstige Bedingungen zum Huchenfischen. Die Beißzeiten sind dann schwer voraussagbar und die Huchen stehen meist scheu in den Strukturen.

Fleissiges Fischen bringt auch bei solchen Verhältnissen einige kleine bis mittlere Huchen. Es handelt sich um wunderschön kupferrote Exemplare. Pielach-Huchen sind oft besonders intensiv gefärbt. Seit Jahrzehnten werden keine Huchen besetzt - es handelt sich ausschließlich um makellose, durch natürliche Reproduktion aufgekommene Fische!

 

Es handelt sich bei 1,10 m Länge um einen für die Pielach bereits kapitalen Fisch (in der Pielach bleiben Huchen etwa 10 cm kleiner als in großen Flüssen wie der Mur, Drau oder Enns). Ein Traum-Fisch - mein größter Huchen bzw. Fisch überhaupt, den ich in Österreich bisher fangen konnte. Und das auf eine wirklich aufregende Art und Weise! Schön dass es noch wenigstens zwei Flüsse in Österreich mit wirklich gutem, reproduzierendem Bestand dieser wunderschönen Tiere gibt!

Herbstliches Streamerfischen in einer Schluchtstrecke. Hans fängt hier einen typischen Pielach-Huchen.

Hinter den Kiemendeckeln dieses Großhuchen sitzen Parasiten in großer Zahl. Es handelt sich um Basanistes huchonis, einen wurmförmigen Krebs (Copepoda) der nur auf Hucho vorkommt. Dieser Parasit befällt ältere oder bereits senescente Fische oft besonders intensiv.

Anfang Dezember setzt eine Kälteperiode ein, die Temperaturen liegen auch unter Tags deutlich unter dem Gefrierpunkt. Die Landschaft am Fluss sieht jetzt zauberhaft aus, aber die Fliegenfischerei gestaltet sich mühsam - alle paar Minuten muss das Eis von den Rutenringen entfernt werden.

Am 7. Dezember setzt Tauwetter ein, der 8. Dezember entwickelt sich gar zu einem außergewöhnlich warmen Tag mit steigendem Wasserstand durch Schmelzwasser (siehe Grafik ganz oben). Derartige Bedingungen lassen jeden Huchenfischer nervös werden!